… liebe Camilla, wir sehen uns in Ascot!

Nächstes Jahr erfüllen Marcus und ich uns den Traum von Ascot – wir sind Rennsportfans und lieben Pferde, Wetten und Hüte. Das traditionsreiche Event in England gehört somit zu den Dingen, die wir unbedingt einmal erleben möchten. Nirgends sonst auf der Welt zelebriert die High Society den Galoppsport dermaßen stilgerecht wie in Großbritannien. Außerdem bin ich Anhänger des britischen Königshauses und stelle es mir großartig vor, der feierlichen Prozession der Queen samt Gefolge beizuwohnen. Charles und Camilla kenne ich übrigens bereits persönlich. Als sie vor wenigen Jahren in Leipzig zu Gast waren, gesellte ich mich zu den Schaulustigen am Straßenrand und durfte beiden die Hand schütteln.

Charles ergreift meine Hand zuerst

Leute, ich mein es ernst: Selten fühlte ich wärmere und weichere Hände als ihre royalen Pranken. Ich stammelte ein paar Glückwünsche zur Geburt von Harrys Erstgeborenem, schaute Camilla tief in die Augen und schwebte anschließend stundenlang über dem Boden. Erst einen Tag später ließ ich wieder Wasser an meine Haut. Das war ein ganz großes Erlebnis, von dem ich bis heute zehre. Bestimmt erinnern die beiden sich auch noch gut daran.

Charles und Camilla vorm Alten Rathaus in Leipzig

Falls nicht, werde ich ihnen mit einem Brief ein bisschen auf die Sprünge helfen. Es gibt da nämlich ein Problem in Ascot, wie ein Blick auf die Website verrät: https://bit.ly/3k3tIER Es existieren demnach vier Areale, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen – gesellschaftlich von unten nach oben quasi. Entweder, man mischt sich für 22 Pfund unters Volk im sogenannten Windsor Enclosure; ab 50 Pfund geht’s im Village Enclosure los. Etwas mehr kostet es im Queen Anne Enclosure. Das wird wohl unsere Bleibe für drei Renntage. Dort herrscht unter anderem eine Kleiderordnung, die mein Herz höher schlagen lässt: Ohne Kopfbedeckung is‘ nich‘, trägerlose und transparente Kleider sind verboten, und bauchfrei: pfui! Die Herren haben mit Krawatte zu erscheinen, Jacke und Hose haben in Farbe und Muster übereinzustimmen. Das ist mal eine klare Ansage, oder?

Hutmodelle von La Mouche bis Borsalino

Und wie kommt man nun zu Königs? Gar nicht, fürchte ich. Zugang zum Royal Enclosure erhält man nur mit einer Einladung. Die Kleiderordnung im königlichen Gehege ist noch viel strenger. Die Röcke mögen von bescheidener Länge sein und die Knie bedecken, außerdem sollten Oberteilträger mindestens eine Breite von 2,5 Zentimetern aufweisen. Die Männer haben selbstverständlich einen Zylinder auf dem Schädel. Selbstverständlich besitzt Marcus derlei nicht. Noch nicht! Denn meine wertvollen Kontakte zum Thronfolger und seiner bezaubernden Frau werden sich nun bestimmt bezahlt machen:

Lieber Charles, liebe Camilla …

bestimmt erinnert ihr euch an unser Treffen vom 8. Mai 2019 in Leipzig. Ihr hattet mir die Hand geschüttelt und damit tiefe Glücksgefühle in mir ausgelöst. Besonders dir, liebe Camilla, der ich immer noch ein bisschen böse wegen der Diana-Sache war, vergab ich an Ort und Stelle, direkt vorm Leipziger Rathaus. Dass du meine Hand sogar in deine beiden Hände nahmst, schuf ein solches Urvertrauen, dass ich spürte: Dies ist mehr als nur ein formeller Akt der Völkerverständigung. Dies ist wahre Freundschaft.

Wenige Sekunden später stand er direkt vor mir

Und Freunde müssen sich auch mal treffen. Wie wär’s mit Ascot im nächsten Jahr? Mein Mann Marcus und ich wünschen uns, am Royal Ascot 2022 teilzunehmen, doch es gibt da ein kleines Problem … Könnt ihr uns bitte zu einer Mitgliedschaft im Royal Enclosure verhelfen?

Vielen Dank im Voraus, God save the Queen, eure Freundin Kirsten.

Derby Meeting Hamburg Horn 2019